Nach Yokohama und am Tag von Heiligabend dachte ich mir, ich könnte mal raus aus der Großstadt und mir ein wenig das Kulturzentrum Kamakura ansehen. Mit der Bahn war ich dann etwa eine Stunde unterwegs und die ganze Unternehmung entwickelte sich zu einer spontanen Wandertour.
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Bahnhof Kita-Kamakura |
Ausgestiegen an einem der bisher kleinsten Bahnhöfe fing meine kleine Tour nicht in Kamakura selbst, sondern im nördlichen Teil Kita-Kamakura an. Dort gibt es mehrere Tempel an fast einem Fleck, allerdings bin ich eigentlich nicht ihretwegen schon hier ausgestiegen. Aber wenn man schonmal hier ist...
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Eingang Zuirokusan Engakuji |
Der erste Tempel unmittelbar vor dem Bahnhof heißt Zuirokusan Engakuji. Die gute Lage macht sich bezahlt, denn es handelt sich hierbei um einen der größeren Tempel Kita-Kamakuras. Von der Eintrittsgebühr eines jeden Tempels muss ich ja nicht sprechen. Wohin führt mich mein Weg erst einmal? Nein, nicht direkt ins Zentrum der Anlage, das wäre ja langweilig! Ich laufe stattdessen erst einmal eine Bergstraße am Rande der Anlage hoch, die eigentlich recht unscheinbar ist und offenbar nur zu Wohnhäusern der Priester zu führen scheint. Das Interessante, wenn auch leicht Übersehbare, ist, dass am Straßenrand unzählige kleiner Steinfiguren platziert sind.
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Haupttreppe(, die ich zunächst nicht hochgegangen bin) |
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Steinfiguren |
Abgesehen von den Figuren konnte man auch ein wenig über die Dächer der Stadt schauen, aber Kamakura ist insgesamt so klein, dass der Anblick nicht besonders spektakulär ist.
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Wilde Mandarinen |
Das Durchschreiten des großen Tores soll dazu dienen, mit einem gesäuberten Geist das Hauptbild Buddhas anbeten zu können. Die Insignien mit den Dreiecken stellen dabei wohl den Übergang von den irdischen Fesseln in die drei Zustände von Leerheit, Substanzlosigkeit und Verlangenslosigkeit dar. (Und nicht Mut, Weisheit und Kraft.)
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Haupttor |
In einem Seitentempel soll wohl ein Zahn Buddhas eingeschreint sein und verehrt werden. Zugang natürlich verboten und stünde es nicht auf einem Schild dann würde ich die Gegend einfach nur als Tee- und Wohnhäuser wahrnehmen.
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Randgebiete |
Besonders gut gefallen mir die Holzschnitzereien, die nicht nur an den Gebäuden, sondern auch an Bäumen am Wegrand zu sehen sind.
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Holzschnitzereien und Winterimpressionen |
Der höchste Ort des Tempels ist der Ort, an dem die große Tempelglocke hängt. Aufgrund einiger Baustellen ist dieser leider leicht zu übersehen, aber wenn man ihn erklommen hat, erwartet einen in Blick auf Japans berühmteste Persönlichkeit.
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Anders als die Bilder vermitteln gab es natürlich auch eine Treppe ;-) |
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Die große Glocke, nicht sicher, ob man sie läuten darf... |
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Blick auf einen Friedhof |
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Ausblick über die Skyline Kamakuras |
Habt ihr ihn gesehen? Er blitzte im Hintergrund auf!
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Fujisan, Herr Fuji, Mt. Fuji, Fujiyama |
Jetzt war ich schon mit meiner kleinen Reise relativ zufrieden. Bei der Planung der Winterreise stellte sich eine Fahrt zu den Seen nahe des Mt. Fuji als zu umständlich heraus, aber das Wetter war an diesem Tag tatsächlich so gut, dass ich ihn von Kamakura aus sehen konnte. Oder besser gesagt an diesem Vormittag, denn gegen Mittag schon wurde es so dunstig, dass man ihn von theoretisch besseren Sichtpunkten nicht mehr sehen konnte. Aus diesem Grund war ich auch nie in der Lage, ihn von Tōkyō aus sehen zu können. Glück gehabt, im Sommer möchte ich ihn aber trotzdem noch erklimmen!
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In der Nähe der Glocke |
Der nächste Tempel direkt nebenan heißt Meigetsuin, offenbar bekannt für die wilden Hasen, die den Tempel unsicher machen. Das zumindest wollte mir das Bild auf meiner Eintrittskarte vermitteln; den Eindruck konnte ich leider nicht teilen. Was mir aber zum ersten Mal auffiel, waren die ganzen kleinen Höhlen, in denen Steinstatuen gestellt wurden. Neben den Statuen natürlich, die auch generell überall aufblitzten.
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Holzbrücke im Meigetsuin |
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Höhlen, Statuen und Statuen in Höhlen |
Interessant war auch der Tempel, der auf der Außenterrasse bereits Tatami ausgelegt hatte. Betreten auch mit Schuhen erlaubt!
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Tempel mit Kiesgarten |
Nahe eines kleinen Hains mit Riesenbambus wurden gerade wohl das letzte Reisstroh des Herbstes verbrannt. Zumindest roch es danach und es sah auch schwer danach aus, weil in der näheren Umgebung etwas Landwirtschaft betrieben wurde.
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Bambuspark |
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Bambusschranke |
Der letzte Tempel, den ich in Kita-Kamakura gesehen habe, war der Jōchiji. Nicht, weil ich ursprünglich plante, ihn mir anzusehen, aber weil er ohnehin kurz vor der Wanderroute war, die ich entlanggehen wollte. Also warum nicht einfach mal hereinschauen?
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Jōchiji-Eingang |
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"Weltfrieden" |
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Skulptur |
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Natur |
Häufig in den Tempeln Kamakuras zu finden sind Brunnen mit angeblich so qualitativ hochwertigem Wasser, dass sie zu einer Rangliste von berühmten Brunnen gehören. Das wird dann plausibel, wenn man weiß, dass die Trinkwasserqualität in Kamakura relativ schlecht ist bzw. lange Zeit relativ schlecht war.
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Grabhügel |
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Pechschwarzer Tunnel, ich bin ohne Lampe nicht weit gekommen |
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Abstieg |
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"Wer hat in meinem Bettchen geschlafen?" |
Zum Tempel gehört dann noch eine recht tiefe Höhle, die dem Gott des Glücks gewidmet ist. Er wirkt meiner Meinung nach recht einsam in seienr Höhle...
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Höhle zum Gott des Glücks |
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Ein Blick zurück zum Eingang |
Jetzt war es schon Mittag und ich war kurz vor einem meiner größeren Ziele, der Daibutsu(Großer Buddha)-Wanderroute.
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