Montag, 21. Juli 2014

Die Höllen von Unzen

Nach Nagasaki wollte ich zur Shimabara-Halbinsel, in deren Zentrum sich der Vulkan Unzen befindet. Ursprünglich wäre ich dann wandern gegangen, allerdings machte das Unwetter an dem Tag der Attraktion in der Onsen-Stadt alle Ehre...

Besucherzentrum Unzen
Normalerweise bin ich es gewohnt, bei normalen Regen trotzdem alles auf meinen Reisen abzuklappern, was ich mir vorher plane. Die starken Windböen zerstörten mir aber schon beim Ausstieg aus dem Bus den ersten Schirm, sodass ich erst einmal am Besucherzentrum ausharren musste, bis sich das Wetter einigermaßen beruhigt hat. Glücklicherweise gab es im Inneren allerlei Informationen über die Halbinsel und die Vulkane inklusive der Onsen, sodass ich erst einmal beschäftigt war. Als sich das Wetter einigermaßen beruhigte, machte ich mich dann rasch auf in Richtung Stadtzentrum, wo ich meinen nächsten Schirm kaufte und dann sofort Schutz in einem kleinen Restaurant suchte. War ja auch schon Mittag.

Onsen-Schrein
Ich konnte mich nicht ganz mit dem Gedanken anfreunden, völlig umsonst hierher gefahren zu sein. Somit wollte ich zumindest die nächstgelegene Attraktion sehen, für die Unzen bekannt ist: die sogenannten Höllen.

Ausgang Onsen-Schrein, Eingang Höllen
Die Höllen sind Gesteinsformationen, aus denen massenhaft vulkanische Gase austreten, was den Anblick einigermaßen spektakulär macht. Da die am Vulkan gelegene Stadt natürlich von Onsen lebt, befindet sich der Zugang hinter einem Schrein, der den Onsen gewidmet ist.

Die Höllen
Der Name dieser Sehenswürdigkeit bekommt einen  etwas bitteren Nachgeschmack, wenn man erfährt, dass hier früher Christen verfolgt wurden.

Verstecktes Kreuz
Bilder aus der Umgebung
Ich war etwas beeindruckt zu sehen, dass sich hier trotz des Wetters noch eine ganze Reisegruppe begeben hat. Die Höllen sind aber ähnlich wie die Stadt doch ziemlich klein und schnell erkundet. An einigen Stelle gab es noch kleine Geysire in weißem Vulkanschlamm zu sehen, welcher wiederum besonders fruchtbar sein soll.

Minivulkan
Einmal hatte ich mich nach den Höllen von der Straße entfernt und bin Schildern zu einem recht kleinen Aussichtspunkt gefolgt, anschließend folgte ich einem Tempelweg mit relativ vielen Buddhastatuen auf dem Weg und dann begab ich mich auch ins "Buszentrum", also ein Wartehäuschen mit anliegender Bushaltestelle, wo ich wieder etwa eine Stunde auf den Anschluss nach Shimabara wartete, wo wiederum mein Hotel für den Abend war.

Aussichtspunkt
Tempelweg
Bei den Wartezeiten konnte mein Kleidung zumindest etwas trocknen. In Shimabara angekommen, hatte ich erneut mit dem Wetter zu kämpfen. Erst auf den letzten Metern versagte mein Schirm völlig; ich konnte tatsächlich beobachten, wie sehr die Spannweite immer weiter schrumpfte. Der relativ schlimme Tag wurde dann von einer sogar schlimmeren Übernachtung in einem Raucherzimmer übertroffen, in das ich wohl nur gesteckt wurde, weil ich es bei meiner telefonischen Reservierung nicht ausdrücklich untersagt hatte. Tja, wenigstens war das Personal am nächsten Morgen so freundlich, mir einen alten zurückgelassenen Schirm zu schenken. Für die letzten Tage hatte ich also einen schwarzen Damenschirm mit Blümchenmuster und Spitze, der auch schon einige Minilöcher im Stoff hatte. Aber er hielt sich besser als seine Vorgänger, was man ihm echt zugute halten muss!

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