Samstag, 19. Juli 2014

Aikidō-Club: Abschied

Ich wusste ja, dass der Tag kam, aber trotzdem war er doch irgendwie plötzlich viel zu schnell da. Heute war das letzte Training und hier könnt ihr auf den Abschiedsfotos den Großteil der Leute sehen, die mein Auslandsstudienjahr in Okayama um ein Vielfaches bereichert haben.

Die heiligen Hallen... Um 9:30 Uhr morgens
Da nicht alle gleichzeitig für das angekündigte Abschiedsfoto am selben Tag anwesend sein konnten, machten wir es eben an zwei aufeinanderfolgenden Tagen - einmal nach und einmal vor einem Training.

Foto des ersten Abends
In der vordersten Reihe sitzen mit mir zusammen auf der linken Seite zwei von den ranghöchsten Senpai, die halbwegs regelmäßig im Club zu sehen sind und auf der rechten Seite drei der Senpai, die seit diesem Semester ihren Schwarzgurt haben und daher abwechselnd das Training leiten, wobei der neben mir so gut wie immer die Leitung übernimmt. Hinten links ist einer der Senpai, die im letzten Semester das Training leiteten, mittlerweile aber kaum noch anwesend aufgrund seiner letzten Studienphase. Schade eigentlich.

Foto des nächsten Morgens
Ganz links sitzt der vierte der vier neuen Schwarzgurte des Semesters. Bis auf wenige Ausnahmen sind wir alle - das betrifft auch die nicht anwesenden - so ziemlich gleichaltrig. Ebenfalls ist so ziemlich jeder mindestens drei mal pro Woche beim Training, was ich für mich selbst natürlich auch als Ansporn genommen habe, so häufig wie möglich zu erscheinen. Das ist dann auch etwas, wofür man mich gelobt hat. Tatsächlich bin ich nicht der einzige Austauschstudent im Club, allerdings sah man von den anderen nach wenigen Monaten nichts mehr. Da bin ich wohl der Quotenausländer! Die Leute, die mich vor gut 10 Monaten so herzlich willkommen geheißen haben, haben meine Bitte für ein Abschiedsfoto so erfreut entgegengenommen, dass sie die nötige Organisation sofort komplett übernommen haben. Das wären einmal diejenige direkt links von mir, die zweite von links in der hintersten Reihe, derjenige ganz rechts in der mittleren Reihe und vor allem derjenige, der ganz rechts in der vordersten Reihe sitzt. Sie sind diejenigen, mit denen ich mich zu erst und am stärksten in Okayama angefreundet habe, wobei ich mich glücklicherweise mit allen ganz gut verstehe. (Natürlich soweit es mein Japanisch zulässt.)

Zu guter Letzt machten wir dann noch eine japantypische Peace-Pose und eine von mir angeforderte "Komisches Gesicht"-Pose, wobei ich sagen muss, dass für ein spontanes Motiv vor allem zwei Leute das Foto besonders sehenswert gemacht haben!

Die Peace-Pose darf nicht fehlen
Noch nie habe ich einen Japaner mit so runden Augen gesehen
Zusätzlich zu den üblichen und unüblichen sportlichen Events, von denen ihr ja schon gelesen habt, gab es seltener auch einige Ausflüge in Bars, wo nach einigen Drinks auch die letzte Scheu abgelegt wurde. Ich hatte es mit so einigen Gruppen versucht, aber mit ihnen hier hat es doch am meisten Spaß gemacht. Daher bin ich, was das nahende Ende meines Japanaufenthaltes betrifft, vor allem über diesen Abschied traurig gestimmt.

Zu guter Letzt noch etwas, was mich am Training besonders angenervt hat: Diese verdammten traditonellen Tatami, an denen ich immer meine Füße aufreiße! Es gibt kaum eine Woche, an denen ich deswegen nicht ohne Pflaster und Verband herumlaufen muss! Im Vergleich dazu ist das Abknieen nicht allzu schlimm, aber es gab einige Momente, wo wir doch fünfzehn bis dreißig Minuten nicht auf der Tatami sondern auf dem viel unbequemeren Holzfußboden aufgrund von Prüfungssimulationen abknieen mussten. Danach musste mir dann zum Abgrüßen auf die Tatami geholfen werden, weil ich meine Beine absolut gar nicht mehr bewegen konnte und nach vorne umgefallen bin. Das war echt die einzige Möglichkeit, meine Beine vor dem Aufstehen noch kurz zu entspannen.

In Japan bezeichnet man den Universitätsalltag als "die Sommerferien des Lebens". Kein Wunder, dass Club-Aktivitäten unter japanischen Studenten einen so hohen Stellenwert haben. Ich als Japanisch-Studierender habe mich daher in der Pflicht gesehen, mich so gut wie möglich zu integrieren. ;-)

3 Kommentare:

  1. Hallo Fabio, schöner Beitrag. Ich habe mir erlaubt diesen auf unsere Gruppenseite zu posten. Wann kommst Du wieder?

    Gruß
    Jürgen

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    1. Ich komme am 31. August in Deutschland an, aber ich weiß noch nicht, wann ich mal in Herne vorbeischaue. Ist im September überhaupt Training in Herne bzw. bist du auch da?

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  2. Ja, es ist Training. Wir an der Uni haben natürlich Ferienprogramm, mittwochs 19:15 bis 20:45 Uhr.

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