Freitag, 10. Januar 2014

Yokohama #1: Minato Mirai bis Chinatown

Nach der Geburtstagsansprache des Tennō ging es schnurstracks nach Yokohama. Die zweitgrößte Stadt Japans ist vielleicht höchstens 45 Minuten von Tōkyō entfernt und da zudem so ziemlich alle großen Sehenswürdigkeiten sehr nahe beieinander liegen und vom Bahnhof aus leicht zu Fuß zu erreichen sind, war ein Besuch einfach auch Pflicht. Und so kurz vor Weihnachten erlebt man doch so einige Überraschungen!

Brücke am Rande von Minato Mirai
Minato Mirai ("Hafenzukunft") ist ein topmodernes Städteplanungsprojekt, welches die alten Docks und Hafenanlagen zu modernen Dienstleistungs- und Wohnzentren verwandelt. Wenn man den Bahnhof verlässt, befindet man sich fast schon unmittelbar in diesem Areal, welches außerdem voller Einkaufsmöglichkeiten steckt.

Nahe des Bahnhofs
Moderne Wohnanlage
Beim Vorbeilaufen an der Wohnanlage sind mir überraschend viele junge Familien aufgefallen, die dort mit ihren Kindern spielten. Ich persönlich finde aber die engen Hochhäuser etwas hässlich. Aber eigentlich wollte ich auch nur am Gewässer entlanglaufen, von wo aus die Sehenswürdigkeiten eigentlich durchgängig erreichbar sind.

Park am Ufer
Monumente in Ufernähe
Uferlandschaft
Ankermonument, auch in Häfen vieler anderer Städte zu sehen
Messezentrum
Besonders schön fand ich das hochspritzende Wasser der Wellen und den grünen Pfad aus Algen entlang des Ufers. Das Wetter war übrigens gut genug, dass viele Menschen sich am Hafen entspannten.

Algenspur
Pier-Restaurant
In Yokohama befinden sich zahlreiche Museen, darunter ein Cup-Noodle-Museum, ein Ramen-Museum umd ein Museum für die internationalen Beziehungen Japans. Auf ein Nudelmuseum hatte ich vor allem nach jahrelangem Galileo-Schauen keine Lust mehr, allerdings fand ich das letztere Museumzumindest vom Banner her interessant.

Internationales Museum
Nach einem kurzen Lauf ist man dann auch bei den ehemaligen roten Backsteinlagerhäusern, die heute anscheinend als Einkaufszentrum herhalten. Darüber hinaus - welche Überraschung! - ein waschechter japanischer Weihnachtsmarkt! Zu kaufen gab es Glühwein, Bretzeln, Holzspielzeuge und mexikanische Churros, welche zwar vom Namen nicht ganz ins Bild passen aber trotzdem sehr gut schmecken.

Weihnachtsmarkt zwischen den Lagerhäusern
So ein Weihnachtsmarkt kommt schon unerwartet, gerade in Japan! Da erholt man sich gerade von dem Schock und schon kommt die nächste große Überraschung, wenn man vom Ufer herunter in die Kanäle schaut:

Kanufahrende und Surfende Weihnachtsmänner!
Putzige Statue
Ich dachte erst, die Kanufahrer würden irgendeine Art Rennen veranstalten, aber dafür waren sie doch etwas langsam unterwegs. Es wurden immer mehr und mehr, bis sie sich schließlich alle am Ufer versammelten und den Zuschauern (Werbe-)Geschenke entgegenwarfen. Das klappte nicht immer reibungslos und wenn das Geschenk partout nicht auf dem Ufer landen wollte, wurde eben mit dem Paddel nachgeholfen!

Weihnachtlicher Kanutreff
Bereit zum Abwurf
Ein Rentier mit Vollbart? Warum nicht!
Die Kamera darf natürlich bei japanischen Weihnachtsmännern nicht fehlen!
Der Gesichtsausdruck und die Sonnenbrille lassen das Bild etwas eigenartig wirken
Nachdem gefragt wurde, ob alle etwas bekommen hätten, fuhr die Kanutruppe durch die Kanäle zu einem anderen Punkt Yokohamas.

Zwei Blicke auf das berühmte Hafenbild
Für mich ging es dann weiter zum Osanbashi-Pier, welcher mir bei Recherchen eher nicht in Erinnerung blieb, mich jedoch von der Ästhetik dann doch anlockte. Es handelt sich um einen großen Anlegepunkt, an dem auch reger Busverkehr herrscht und der vor allem eine einzigartige Architektur hat.

Quitschpinkes Schiff
Blick in die Stadt
Kreuzfahrtschiff am Pier
Der Pier
Blick auf das Riesenrad
Holzdielen
Aufgeblasener Weihnachtsmann auf einem Restaurantschiff
Wellenartiges Konstrukt
Ich denke, es ist leicht nachvollziehbar, dass sich dieses Gelände wahrscheinlich exzellent zum Skaten eignen würde. Daran dachten auch die Betreiber, als sie die Verbotsschilder platzierten. Die Vorstellung aber bleibt...

Parkbrunnen, der wie ein Wasserrohrbruch aussieht
Ich war bereits seit den Kanufahrern schon sehr mit dem zufrieden was ich gesehen hatte, nun aber geht es nach und nach zu den Orten, für die ich mich wirklich interessierte, angefangen mit der riesigen Chinatown!

Eingang in die Chinatown, man beachte die Aufschrift "China"
Meinem Eindruck nach besteht die Chinatown vor allem aus Restaurants und billigen Souvenirshops, aber vielleicht irre ich mich ja? An wirklich jeder Ecke kann man Anman, gedämpfte Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen kaufen. Ja, die kriegt man auch im hiesigen Convenience-Store, aber original zubereitet schmecken sie gleich viel besser! Ich hatte welche mit schwarzer Sesam- und Garnelen-Mayo-Füllung. Erwähnenswert ist auch ein Nobelrestaurant am Eingang, welches wohl Haifischflossensuppe verkauft. Nicht dass ich es gutheiße, ich wollte es nur mal erwähnen.

Einkaufspassage
Auch einen Tempel im chinesischen Stil gab es. Er ist deutlich prunkvoller als der durchschnittliche japanische Tempel.

Reich verzierte Ornamente
Seitengasse
Weihnachten in der Chinatown
Laternenketten
Hier dreht sich alles um's Essen
Ich erwähnte ja bereits die billigen Souvenirshops. Das lustige an denen ist, dass hier längst kein Hehl mehr um Plagiate gemacht wird, so tief ist man schon drin. Stattdessen wirkten die wirklich offensichtlichen Plagiate wie Marketinggags, die auch mich fast dazu brachten, ein humorvoll designtes Fake-Puma-Shirt zu kaufen. Aber eben auch nur fast, denn mein Geld ging für das Essen drauf! Einer der etwas hochwertigeren Souvenirshops befand sich im Maul eines Pandas. Pandafans können hier wirklich fast alle ihre Wünsche gegen Geld erfüllen. Aber eben auch nur fast alle.

Der Pandashop ist ein beliebtes Fotomotiv
Das Maul steckt voller Bambus
Auch Hello Kitty ist angemessen gekleidet
Die Chinatown ist durchaus eine etwas verrückte Gegend im Vergleich zum Rest Yokohamas. Meine nächste große Wunschsehenswürdigkeit folgt im nächsten Post!

2 Kommentare:

  1. Aaaah .... Hafen, Backsteinbauten, Weihnachtsmarkt ... Fühl mich da gleich wieder heimisch. (Btw. "der Pier" oder auch "die Pier", aber kein "das")

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