Dienstag, 26. August 2014

Tempelberg Koyasan

Nachdem ich ja nun so ziemlich den heiligsten Ort des Shintō gesehen hatte, begab ich mich zu einem äußerst heiligen Ort des Buddhismus, wovon es aber in Ostasien sicherlich mehr geben wird. Koyasan, ein Berg mit vielen Tempeln und langen Friedhöfen ist unheimlich atmosphärisch und stellt alles in den Schatten, was der Isejingū bieten konnte!

Willkommen am Koyasan
Es ist natürlich ein hoffnugsloses Unterfangen, sich alles ansehen zu wollen. Geschickter ist es, sich stattdessen auf die Orte zu konzentrieren, die als UNESCO-Welterbe betitelt sind und zusätzlich hier und dort ein Auge für interessante Schnappschüsse offen zu halten.

Mit einem Grinsen geht es weiter
Garan-Tempelkomplex
Am Garan-Komplex steht übrigens eine Art drehbare Pagode, die an, ich glaube, sechs bis acht Punkten greifbar ist. Ich habe Gruppen gesehen, die allerdings am Drehen gescheitert sind. Vielleicht sind die ja irgendwie abschließbar? Oder lassen die sich wirklich nur sehr mühsam drehen?

Kongobuji
Da so gut wie jeder größere Tempel Eintrittspreise hat und ich sparen musste, hatte ich allerhöchstens mal von den Treppenstufen einen Blick hereingeworfen. Wofür ich aber tatsächlich Geld ausgegeben hatte, war das Tokugawa-Mausoleum, welches zwar nur aus zwei sehr kleinen Gebäuden bestand, diese waren aber sehr kunstvoll angefertigt. Da es von hohen Mauern umgeben ist, hat man, bevor man nicht die Eintrittsschranke passiert hat, nicht wirklich eine Idee davon, wie es aussehen könnte.

Auf dem Weg zum Mausoleum
Das Mausoleum
Ganz in der Nähe ein Ort, an dem man zwangsläufig mit dem Bus vorbeifahren wird, wenn man in Koya ist: eine ehemalige Frauenrasthütte mit einer riesigen Buddha-Statue am Ende der Frauen-Pilgerroute. Hintergrund dieser Hütte ist, dass Frauen früher der Zutritt zur Tempelstadt verwehrt blieb, für mich am interessantesten war aber die riesige Statue.

Frauenhütte
Eine andere Wanderroute endet am Daimon, welches einen etwas prachtvolleren Eingang in die Tempelstadt darstellt. Es ist auf jeden Fall riesig!

Daimon
Ich hatte übrigens sehr viel Zeit zu vertrödeln, da ich auf ein Kerzenfest wartete, welches spät abends beginnen sollte. Ursprünglich dachte ich, es wäre in der Stadt Wakayama, wo ich abends allerdings auch aus einem anderen noch viel wichtigeren Grund mein Hotel hatte. Aber nein, Koyasan ist Teil der Präfektur Wakayama und, seien wir ehrlich, vermutlich der beste Ort für so ein Fest. Zunächst aber sah ich mir noch ein paar kleinere Orte an, bis ich dann in Richtung Okunoin marschierte, Schauplatz des Festes und innerstes Heiligtum Koyas.

Daishi Kyōkai
Pagode des Kongo Sanmai-in
Dann war es endlich soweit, den mehreren Kilometer langen Friedhofsweg zum Okunoin entlangzuschreiten, für den Koyasan so berühmt ist. Ich würde das sonst nie sagen, aber hier konnte ich mich an den riesigen moosbewachsenen Gräbern einfach nicht satt sehen!

Friedhöfe
Laternen für den Abend
Figurenpyramide
Richtung Okunoin mehrten sich so langsam die Schilder, dass das Fotografieren im Inneren Heiligtum nicht gestattet sei. Hier respektierte ich das tatsächlich. Keine Bilder! Das Innere des Tempels war voller schwach orange leuchtender Laternen, die so ziemlich die ganze Decke füllten. Auf dem Weg zum Tempel befand sich ein Stein, der angeblich für sündenfreie Menschen mit Leichtigkeit anzuheben sein sollte. Ich muss ja nicht extra sagen, wie ich mich gemacht habe.

Okunoins Endpunkt: Tōrōdō
Figurenzelt
Vom, wie ich finde, Hauptfriedhofsweg abzweigend, kommt man zwar auf einen weiteren Friedhof, aber was hat es denn bitte mit den Statuen dort auf sich? Die Rakete war der absolute Knaller, aber auf Platz zwei war die Yakult-Flasche (leider kein Bild)!

Ich habe sie auch entdeckt
Die Alufolie am Wegrand dient der Platzierung der Kerzen
Am Abend hatte ich zwar nur eine Stunde, um mir das Kerzenfestival anzusehen, aber es hatte mir trotzdem sehr gut gefallen. Japanische Jugendpfadfinder drückten jedem Besucher ein halbes Dutzend Kerzen in die Hand, die man dann nach Belieben auf die ausgelegte Alufolie stecken und anzünden konnte. Die Folie sorgte dafür, dass die Flammen noch etwas gespiegelt und alles etwas heller und eindrucksvoller wurde. Ich hatte allerdings keine Fotos gemacht, da ich nicht inmitten der ganzen Besucher mein Stativ aufbauen oder mit Blitzlicht nerven wollte. Es war ohnehin zu voll und mir war es lieber, das Fest ohne Stress mitzuerleben. Die abendliche Zeremonie im Tempel selbst hatte ich allerdings nicht mehr mitbekommen, dafür war dann keine Zeit mehr, denn mein letzter Zug nach Wakayama sollte vergleichsweise früh abfahren. Übrigens: An den Ausgabestellen der Kerzen gab es Erklärungsdurchsagen, welche darau hinwiesen, dass man dem Ort Respekt zollen solle und deshalb angemessen gekleidet sein sollte, was mich erstmal etwas verunsicherte. Gemeint war wohl ausschließlich, dass man keine Yukata oder andere Schlafkleidung anhaben sollte. Beruhigung gab es, als ich Helfer sah, die Pikachu-Mützen aufhatten. Jaja, so viel zum heiligen Ort.

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