Sonntag, 17. August 2014

Die Bezwingung des Fujisan

Na sieh mal einer an, es geht wieder weiter! Meine letzte große Reise liegt nun hinter mir und ich habe nun in Okayama genug Zeit, um pünktlich bis zu meinem Abreisetag meine letzten Japanbilder hochzuladen. Trödeln wir also nicht länger rum und fangen gleich mit der ersten Station an: Mt. Fuji, auch bekannt als der höchste Berg und Vulkan Japans!

Wandernde Mönche
Auch wenn der Fuji aufgrund seiner Form nicht zu den anspruchsvollsten Bergen zählt, erfordert der Aufstieg eine ganze Menge Ausdauer und optional ein kleines bisschen an Ausrüstung, also am besten zumindest Wanderschuhe und -stöcke. Bis auf eine Höhe von 2000 Metern kann man sogar mit einem Bus hochfahren, aber ab dann heißt es selbst wandern und das im Schnitt sieben Stunden lang. Dadurch, dass die Wege ganz gut befestigt sind, ist das größte Problem für viele der Sauerstoffgehalt in den höheren Luftschichten. Glücklicherweise gibt es aber einige Stationen, an denen man Verpflegung und Sauerstoffflaschen kaufen sowie übernachten kann, sodass so ziemlich jeder Tourist am Ende doch oben ankommen sollte.

Einsames Tor
Im Sommer ist es in den Wanderwegen von der Temperatur auf jeden Fall noch erträglich, aber der Sonnenbrand ist vorprogrammiert. Relativ frühkann man außerdem einen Blick über die Wolken und auf den Gipfel erhaschen, wo tatsächlich immer noch ein letzter Rest der berühmten weißen Schneespitze zu finden ist.

Verschiedene Höhenlagen
Etwas, worauf ich hingewiesen werden musste, weil ich aufgrund der Anstrengung nicht drauf geachtet hätte, ist der Schatten des Berges, der sich bei Sonnenuntergang über das Land erstreckt. Sehr beeindruckend!

Sonnenuntergang
Ebenfalls beeindruckt war ich von meiner Kondition. Obwohl ich nämlich die Nacht zuvor mit dem Bus nach Tōkyō gefahren bin und daher besorgniserregend wenig geschlafen hatte, kam ich relativ mühelos auf dem Gipfel an. Da sieht man mal, was drei bis vier mal Aikidō pro Woche bringen kann!

Gipfelschrein am Ende des Wanderweges
Jetzt hieß es die richtige Berghütte finden. Wie sich herausstellte, hatte ich nicht in einer der Gipfelhütten reserviert, die sich direkt am Wanderweg befanden, sondern die Reservierung lag wohl in einer Hütte rund fünfzehn Minuten entfernt auf einer anderen Seite des Gipfels vor. Die dann noch zu suchen, wo es langsam dunkel wurde, war dann auch nicht mehr drin, also lieber mit den Betreibern der nächstgelegenen Hütte die Reservierung ändern und dann dort essen und übernachten. Das ging zum Glück alles problemlos.

Berghütte
Nach einer erneut schrecklichen Nacht mit extrem wenig Schlaf hieß es dann um vier Uhr morgens aufstehen, um den Sonnenaufgang zu erwarten. Wie man sehen kann, hatten es dann letztendlich doch noch verdammt viele Leute zum Gipfel geschafft, die tagsüber relativ schnell abhängt wurden.

Spannung
Die Phasen des Sonennaufgangs
Es hatte noch gelohnt, meine Winterunterwäsche für die Nacht mitzunehmen, aber mit den ersten Sonnenstrahlen wurde es sehr schnell wieder so warm, dass man die ganzen Klamotten schnell einpacken konnte.

Gipfelspektakel
Nach Erkunden des Gipfels und beim Frühstück dann ein kurzer Schreckmoment: Mir war mein Portmonee aus dem Rücksack gefallen! Ein Glück, dass ein anderer Reisender so ehrlich war und es in meiner Hütte zu den Fundsachen abgegeben hatte.

Der Abstieg war dann innerhalb von vier Stunden bewältigt. Etwas problematisch waren die Aschewege, auf denen so ziemlich jeder bei den Abstiegsbewegungen dazu gezwungen war, die Asche aufzuwirbeln und dem Hintermann in Augen und Nase zu treiben.

Blick Richtung Gipfel von der untersten Station
Die nahelegenden Seen
Noch am Vormittag war der Fuji abgehakt. Auch wenn wirklich viele Touristen tagtäglich in der Hauptsaison diesen Berg besteigen, so ist das doch eine Leistung, auf die man sehr stolz sein kann, ganz zu schweigen eine super Erfahrung, die ich jeden Japanreisenden ans Herz legen möchte. So glücklich, wie ich darüber bin, so glücklich war ich dann auch darüber, mich nach mehreren schlaflosen Nächten endlich mal im Onsen-Ryokan in Hakone entspannen zu können. Erfreulicherweise blieb sogar der Muskelkater aus!

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