Mittwoch, 2. Juli 2014

Die Kibiji-Route #6: Dämonenburg Kinojō

Nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen war es endlich an der Zeit, die Kibiji-Radroute abzuschließen. Der offizielle Endpunkt befindet sich etwa 30 Kilometer entfernt im Zentrum der Stadt Sōja, aber dieses Ziel ist eigentlich relativ uninteressant, wenn man genauso gut die Dämonenburg am Rande der Stadt anstreben kann!

Befestigter Weg nahe der Burg
30 Kilometer ist doch eigentlich eine Strecke, die sich problemlos zurücklegen lassen sollte, vorausgesetzt, man hat ein Fahrrad mit mehr als einem Gang zur Verfügung. Naja, ihr wisst ja alle, was ich fahre und das macht die Strecke dann natürlich noch etwas anstrengender. Außerdem ist die Dämonenburg auf einem Berg gelegen, sodass man noch etwa 3 Kilometer hinaufwandern muss. Übrigens: Es ist relativ knifflig, die Radstrecke zu verlassen und den richtigen Zugangsort zur Burg zu finden, da Sōja in dieser Gegend sehr ländlich und die Beschilderung daher nur sehr spärlich ist. Zum Glück bin ich dann irgendwann auf Schilder für Autofahrer gestoßen, denen ich folgen konnte.

Westtor
Heutzutage sind von der Burg nur noch das Westtor und der Schutzwall übrig. Sobald man den Berg erklommen hat, kommt man noch an einem Besucherzentrum vorbei, wo es Informationen zur Burg gibt, ansonsten kann man aber nur noch auf dem Berg ein wenig herumlaufen und die Aussicht genießen.

Rund um das Westtor
Warum heißt dieser Ort nun eigentlich Dämonenburg? Offenbar gibt es einen Mythos, der dem Momotarō-Märchen zugrundeliegt und ja generell mit der Kibi-Ebene zusammenhängt. Der Erbauer dieser Burg, der diese Gegend dem Mythos zufolge terrorisierte, entspricht dabei dem Dämonen, der von Momotarō besiegt wurde. Interessant: Ein Fluss, der von diesem Berg herunterfließt, ist als "Chisuigawa", also als ein Blut aufnehmender Fluss bekannt. Gemeint ist das Blut der Opfer der Dämonen, wie man mir erzählte.

Die spiegelnden Reisfelder der Kibi-Ebene
Ein letztes Foto vom Tor
Der Mythos, der zu Okayama gehört, ist also das, was die Kibiji-Route so interessant macht. Die für mich interessantesten Orte hatte ich dabei auf jeden Fall gesehen, sodass ich sagen kann, dass ich mit der Route durch bin! Achja, dann hieß es natürlich, noch den ganzen Weg zurückzufahren. Schon beim Aufsteigen auf das Fahrrad zitterten mir die Beine, aber ich hatte es dann doch noch geschafft, in einem Rutsch durchzufahren. Auch wenn das Schloss nicht allzu spektakulär war, hat der Tag auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht.

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