Freitag, 25. Juli 2014

Vulkaninsel Sakurajima

Weit im Süden Kyūshūs und am Ende der Shinkansen-Strecke liegt die Hafenstadt Kagoshima, deren Markenzeichen diesmal kein animierter Bär sondern ein sehr aktiver Vulkan ist!

Perfekte Kegelform
Sakurajima war vor nicht allzu langer Zeit eine komplett getrennte Insel, im letzten Jahrhundert ist der Vulkan jedoch so heftig ausgebrochen, dass eine Landbrücke in Osten entstanden ist. Damals wurde trotz Messungen und sichtbaren verdächtigen Aktivitäten nicht evakuiert, was zu tragischen Verlusten unter den Inselbewohnern führte. Heute ist man vorsichtiger, sodass auch Leute wie sich unbeschwert dorthin trauen können, was dann auch mein Plan für den Tag war.

Ausblick über Kagoshima
Zuerst aber wollte ich frühstücken, und wie geht das besser, als sich was im Convenience-Store zu kaufen und es zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Vulkan zu nehmen? Dieser Ort ist der Shiroyama-park, welcher für mich mal wieder unerwartet schwer zu finden war, aber ich habe ihn gefunden und am Ausichtspunkt nach den ersten Fotos auch bei Anwesenheit sich aufwärmender Jogger mein Frühstück angefangen. Und als ich in mein Brötchen biss, spuckte der Vulkan auch schon eine riesige Rauchwolke! So viel Glück muss man haben! Ich habe gelesen, dass Sakurajima täglich etwa drei mal ausbrechen soll, aber natürlich muss man sich ja auch am richtigen Ort befinden, wenn man was davon sehen möchte. Dementsprechend gratulierte mir einer der Jogger zu meinem Glück.

Ausbruch Sakurajimas
Wie der Name des Shiroyama-Parkes andeutet, befinden sich am Fuße des Parks alte Schlossruinen, von denen aber nur die Wälle und ein Graben voller Lotus übrig sind.

Lotusgraben
Mit der Fähre habe ich mich anschließend auf die Vulkaninsel gewagt. Angefangen beim Touristenzentrum habe ich über die Wanderwege entlang der riesigen Gesteinsbrocken einen starken Eindruck von der Naturgewalt dieses Vulkans gewinnen können. Allerdings lassen sich auch kleine Details im Alltagsleben erkennen, über die man vielleicht nicht unbedingt nachdenkt. Zum Beispiel sind Werbetafeln, Geschäftsfahnen und -symbole, die normalerweise in leuchtenden Farben auf sich aufmerksam machen, hier komplett in braun gehalten. Ebenfalls gibt es viele Bänke und auch Gräber, die überdacht sind, um gegen den ständigen Ascheniederschlag des Vulkans geschützt zu sein. Interessanterweise sollen wohl auch Swimming-Pools überdacht sein.

Der Himmel zieht sich wieder zu
Touristenzentrum
Sehr langes Fußbad
Entlang des Wanderweges
Die Asche hatte ich tatsächlich ein wenig unterschätzt. Wenn man etwas hier herumläuft, macht sie den Augen durchaus etwas zu schaffen und über schmutzig werdende Kleidung darf man sich dann auch nicht beschweren. Die Kamera musste ich dann auch öfters säubern. Auf dem Weg verteilt sind einige in Stein gemeißelte Haikus sowie Hinweise auf Inseln, die durch die große Eruption vom Vulkan verschlungen wurden und Teil Sakurajimas wurden.

So ein Beispiel ist Karasugashima
Tanuki-Felsen
Am Ende des Pfades befindet sich eine riesige Skulptur zu Ehren eines 24-stündigen Konzertes, welches an eben diesem Ort vor wenigen Jahren stattfand und viele Tausend Besucher lockte.

Das große Konzert
Überdachter Friedhof, jedes Grab mit eigenem Dach
Zu guter Letzt und in der Hoffnung, dass ich ähnlich wie in Nagasaki einen kurzen Lichtblick durch die Wolken erwische, um den Vulkan etwas besser sehen zu können, stieg ich in den Bus, der an den höchsten noch im sicheren Bereich liegenden Ort fuhr.

Yunohira-Observatorium
Ich hatte kein Glück
Bucht von Kagoshima
Im Observatorium gab es natürlich noch einige lokale Produkte zu kaufen, wobei mir wieder einfällt, dass Sakurajima besonders bekannt für kindergroßen weißen Rettich ist. Es ist kein Geheimnis, dass Vulkanerde besonders fruchtbar ist. Bei Neugier einfach mal nach "Sakurajima Daikon"-Bildern suchen.  Das war es dann auch mit Sakurajima für mich, ich wollte lieber noch ein bisschen Zeit in Kagoshima selbst verbringen.

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