Samstag, 30. November 2013

Die Kibiji-Route #4: Der Kibitsu-Schrein

Endlich ist es soweit: Die Fototour im Kibiji-Bezirk nähert sich dem Kibitsu-Schrein! Es hat tatsächlich bis zum Herbst gedauert, dass ich mich dazu aufgerafft habe, dort ein paar Fotos zu schießen. Das Timing passt: Nach einem wirklich neu scheinendem Schrein in Nagoya folgt hier im kompletten Gegensatz ein sehr alter aber wirklich schöner Schrein, dessen älteste Gebäude angeblich aus dem 5. Jahrhundert stammen und der auch den Zweiten Weltkrieg überlebt hat. Außerdem: Auch hier fand zufälligerweise das Shichi-Go-San statt!

Eingangstreppe des Kibitsu-Schreins
Bevor es allerdings in den Schrein geht, passiert man natürlich die Radroute, die ihr ja schon von den anderen Einträgen kennt. Das Grün der Strecke ist fast komplett verflogen, da zur Zeit alle Reisfelder abgeerntet wurden und die Überbleibsel verbrannt werden, um die Asche als Dünger verwenden zu können. Das unten sichtbare Unkraut wuchert derweil über weite Teile von Flüssen.

Kahle Felder und Unkraut
Wenn man am Kibitsuhiko-Schrein entlang fährt, kann man einerseits schöne Herbstblätter und andererseits ein weiteres Shichi-Go-San genießen. Es gab eine sehr schöne musikalische Untermalung und auch ein Maskottchen für die Kinder!

Herbstblätter am Kibitsuhiko-Schrein
Wundert es wirklich noch jemanden, dass Momotarō das Maskottchen ist?
Aber wir sollten uns nicht noch einmal damit aufhalten. Stattdessen schleunigst zum Kibitsu-Schrein. Bei Ankunft fällt auf, dass die Schreinanlage sehr festungsartig aufgebaut ist, mit hohen Schutzwällen und einer langen Treppe nach oben.

Pflanzen auf den Wällen und dem Eingangstor
Dass dann unmittelbar nach dem Erklimmen der Treppe der Schrein mit seinem Gebetsaltar direkt vor einem steht, ist angesichts des Aufbaus der Anlage etwas verblüffend. Er wirkt dadurch auf den ersten Blick etwas kleiner, als er eigentlich ist.

Haupttor und unmittelbar dahinter liegender Gebetsaltar
Der Platz mit dem herbstlich gelben Baum ist voller Festbesucher gewesen. Ab hier entfaltet sich auch die Größe des Schreins.

Ein beliebtes Fotomotiv
Momotarō-Festfahne
Festlich gekleidete Leute auf der Schreinterrasse
Kimono-Ankleidung
Pferd und Sake, auch an anderen Schreinen zu finden
Momotarō-Festbanner
Was den Kibitsu-Schrein sehr von anderen Schreinen abhebt, ist der sehr lange Tunnelgang, der die Schreine der Anlage miteinander verbindet.

Anhöhe vor dem Tunnel
Erster Blick in den Tunnel und auf Spendertafeln
Blick auf das Dach des Tunnels
Einer der Schreine, die vom Tunnel aus erreichbar sind
Ungefähr auf halber Strecke kann man eine sehr steile Treppe in Richtung Minischrein und weiter zum Hauptplatz erklimmen.

Hier haben sich schon viele am Steinwurf probiert
Auch wenn es eine Treppe ist: Die Stufen sind längst nicht waagerecht
Zielpunkt der Treppe
Naturschnappschüsse
Weg abwärts
Gegenüber dieser Treppe befindet sich etwas, was man als Räucherhaus bezeichnen könnte. Das Zimmer ist pechschwarz vor Rauch an den Wänden. Es ist nun wirklich nicht allzuweit hergeholt. Ein Dämon scheint in dieser Geschichte auch eine Rolle zu spielen, wie ich mir sagen ließ.

Im Abseits
Räucherzimmer
Dicht bewachsene Dächer eines Nebentors
Herbstblätter
Fans traditioneller Sportarten dürfte hier das Herz aufgehen, denn hier gibt es auch eine recht große Kyūdō-Schule. Schule ist hier auch ein Stichwort, denn bei den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde das Schreingelände auch als Schule genutzt, wie das Denkmal unten zeigt.

Bewegungsübung eines Kyūdōka
Vorbereitung eines Familienportraits
Minischrein
Tunneldach im Detail
"Wir lernen hier"
Die Wachhundstatuen dürfen auch in diesem Schrein nicht fehlen. Wie üblich befinden sie sich an einem Ausgang, allerdings sind sie hier kurioserweise am hintersten Hintereingang zu finden.

Wachhunde
Hier findet man übrigens einen weiteren Schrein, dessen Zweck etwas befremdlich erscheinen mag, wenn man zum ersten mal davon erfährt.

Was mag das nur sein?
Dieser Schrein ist tatsächlich Brüsten gewidmet. Hier kommen aber in erster Linie junge Frauen hin, die ein Kind erwarten und deshalb für ausreichend Muttermilch beten. Jaja...

Blick um den Schrein herum
Angrenzendes Dorf
Als ich das erste Mal hier war, ist mir ein Wegweiser zu einem Grabmal aufgefallen, dass am Ende eines Bergpfades sein soll. Da die Berge hier nie allzu hoch sind, wollte ich dies nun nachholen.

Klippenschrein
Aussicht entlang des Weges
Bananenpalmen
Man kann sich hier an der Straße halten und den Wegweisern zu einem Touristenzentrum folgen vorher schon erneut eine wirklich lange Treppe erklimmen, welche dann auch zum Grabmal führte.

Treppe zum Grab
Nach den Mühen wurde ich dann mit dem Anblick eines der wenigen Herbstbäume belohnt. Das Grabmal ist allerdings für Besucher geschlossen, woraufhin ich allerdins nicht kehrt machte, sondern um das Gelände herum wanderte, um vielleicht doch noch etwas interessantes zu sehen.

Im Höhepunkt seiner Farben
Weg seitlich des Grabmals
Beim nächsten Anblick dachte ich kurz, dass ich auf einen Zeltplatz gestoßen wäre, aber erst bei näherem Hinsehen erkennt man, dass es sich wieder einmal um wichtige Felsen handelt. Das scheint hier im Prinzip auch das wichtigste zu sein, denn die meisten anderen Wegweiser, die man so findet, führen auch noch zu weiteren Felsen. Die Wege dorthin sind einmal mit Schildern und mit shintōistischen Papierstreifen bestückt.

Wanderwege
Göttliche Sendemasten
Zielpunkt eines der vielen Wanderwege
Eigentlich hätte ich die Wanderstrecke beispielsweise zum Kibitsuhiko-Schrein oder zum Grabmal von Narichika Fujiwara durchlaufen können, aber mein Fahrrad stand nun mal am Kibitsu-Schrein und außerdem war ich dort auch noch nicht ganz fertig. Also wieder den Weg zurück!

Abwärts
Insgesamt war es auf dem Berg durch den Wald und der dichten Wolkendecke sehr dunkel. Zurück im Kibitsu-Schrein fing es auch dann an zu regnen, was dafür sorgte, dass die Lichter in den Laternen entzündet wurden.

Laterne
Der Baum hat beim Regen mächtig Laub gelassen
Was am Kibitsu-Schrein noch fehlte, war der Tempel, bei dem man für Erfolg bei Schulprüfungen beten kann. Man muss zwar eine Glocke erklingen lassen, aber es werden nur diejenigen wirklich erhört, die eine großzügige Spende dalassen...

Wunschtäfelchen, natürlich auch mit Momotarō-Motiv
Besagter Tempel
"Bestehen"
Blick auf den Hauptschrein
Laternenlichter und das bewachsene Tor im Detail
Auf Wiedersehen
Tja, das war also der Kibitsu-Schrein. Jedes Mal, als ich da war, hat es geregnet und jedes Mal hat der Regen die Atmosphäre ungemein bereichert. Ich würde jedem empfehlen, mal bei Regen hier vorbeizuschauen. Auch habe ich den Eindruck, dass dieser Ort bei wirklich jeder Jahreszeit sehenswert ist und nichts an seinem Charme einbüßt. Es gibt einfach sehr viel zu entdecken; er lädt aber auch zum einfachen Hinsetzen und Entspannen ein.

An dieser Station ist die Route noch nicht zu Ende. Mich wird bald sicherlich wieder die Lust packen, diese Strecke weiter zu erkunden, aber erst stehen noch andere Reisepläne an!

1 Kommentar:

  1. Also diese Tunnelgänge sehen einfach mal übertrieben lang aus. Glaube dir dass man dort allein einen ganzen Tag verbringen könnte.

    AntwortenLöschen

Weitere Japan-Reiseblogs

Template developed by Confluent Forms LLC; more resources at BlogXpertise