An jenem Tag nahm ich vorerst Abstand von der Idee, den Kibitsu-Schrein zu besuchen. Die Sonne ging schließlich bald unter. Glücklicherweise war der, wie sich herausstellen sollte, wesentlich kleinere Kibitsuhiko-Schrein nur wenige hundert Meter entfernt, also beschloss ich, meine Tagestour mit einem Besuch diesen Schreins zu beenden.
Das Gelände des Kibitsuhiko-Schreins hat insgesamt drei solcher mit Torbögen versehenen Eingänge, welche meines Wissens nach auch typisch für shintōistische Schreinanlagen sind. Das soll aber nicht heißen, dass es innerhalb der Schreinanlage nicht noch mehr solcher Tore geben kann! Jedenfalls ist diese Frontpassage der Haupteingang; die Seiteneingänge sind Teil des Fahrradweges des Kibiji-Bezirks. Bewacht wird die Anlage von zwei hundeartigen Bestien.
Diese Gestalten habe ich am Kibitsuhiko-Schrein nicht zum ersten Mal gesehen. Sie sind auch an anderen Schreinanlagen zu finden. Gerne würde ich wissen, ob sie eine gewisse Symbolik ausdrücken.
Typischerweise befindet vor dem eigentlichen Schreingebäude ein großes hölzernes Eingangstor. Die schweren Seile und Papierstreifen sind an allen shintōistischen Heiligtümern zu finden.
Nach Durchschreiten des Tors gebietet einem die Etikette, sich vor dem Tempelgebet an einem solchen Waschtrog zu reinigen:
Die Vorgehensweise ist in der Regel an solchen Orten in mehreren Sprachen ausgeschildert, zumal es sich dabei ja um beliebte Touristenziele handelt. Um sich zu reinigen, muss man die Kelle ins Wasser tauchen und mit dem Wasser zuerst die linke Hand und dann die rechte Hand begießen. Anschließend soll man etwas Wasser in die linke Handfläche geben und den Mund damit ausspülen, was aber meinen Beobachtungen nach keiner macht. Zum Schluss gießt man das restliche Wasser über den Griff aus, damit die Kelle für den nächsten Besucher gereinigt ist.
Das Hauptgebäude hat eine stattliche Größe, allerdings ist lediglich der kleine Abschnitt am Eingang begehbar. Dort führt man sein Gebet aus und spendet einen geringen Betrag. Den hinteren Teil betreten in der Regel nur Shintō-Priester, manchmal finden dort auch Zeremonien statt. Zu sehen ist im Kibitsuhiko-Schrein ein goldenes Ornament.
Ich habe mir sagen lassen, dass man bei einem Gebet erst einen kleinen Geldbetrag spendet. Dann klatscht man zwei mal in die Hände, um von der Gottheit erhört zu werden. Anschließend folgt ein stilles Gebet mit zusammengehaltenen Handflächen; mit einem letzten Klatschen ist das Gebet beendet.
Doch das ist längst nicht alles! In unmittelbarer Nähe rund um den Hauptschrein führen Wege zu Mini-Schreinen, Statuen, Tempeln und Teichanlagen. Die Nähe zur Natur ist bekanntlich ein wesentlicher Bestandteil dieser Religion, und das bekommt man auch zu spüren.
Das war also im Großen und Ganzen der Kibitsuhiko-Schrein. Für einen spontanen Ausflug hat sich die Besichtigung wirklich gelohnt, zumal man sich am Teichufer als Herr der Schildkröten fühlen darf. Momotarō gerade hier zu sehen, war eine leichte Überraschung, aber auf der anderen Seite musste er hier ja irgendwo zu finden sein. Einen kleinen Schreckmoment gab es beim Anblick einer asiatischen Riesenhornisse am Temizu-Becken; leider habe ich sie nicht mit meiner Kamera erwischen können, da war sie wohl zu flink. Erst kürzlich bin ich nochmal hier am Schrein für mein nächstes Ziel vorbeigefahren, wobei ich Zeuge eines außerordentlich gut gefüllten Schreins wurde. Es schien hier wohl eine Art Fest gegeben zu haben, aber es war auch schon spät und die meisten Leute bereiteten sich auf die Abfahrt vor.
Jedenfalls lassen die Wegweiser erahnen, dass es im Kibiji-Bezirk mehr zu sehen gibt, als der Fahrrad-Wegweiser im letzten Beitrag vielleicht erahnen ließ. Es gibt viele Weggabelungen, die neue Sehenswürdigkeiten offenbaren. Was ist wohl als nächstes dran?
Front-Torbogen des Kibitsuhiko-Schreins |
Furchtlos sitzen sie sich gegenüber... |
Einer mit offenem Mund... |
Und einer mit geschlossenem. |
Typischerweise befindet vor dem eigentlichen Schreingebäude ein großes hölzernes Eingangstor. Die schweren Seile und Papierstreifen sind an allen shintōistischen Heiligtümern zu finden.
Eingangstor |
Decke des Eingangstors |
Reinigendes Wasser (Temizu) |
Das Hauptgebäude hat eine stattliche Größe, allerdings ist lediglich der kleine Abschnitt am Eingang begehbar. Dort führt man sein Gebet aus und spendet einen geringen Betrag. Den hinteren Teil betreten in der Regel nur Shintō-Priester, manchmal finden dort auch Zeremonien statt. Zu sehen ist im Kibitsuhiko-Schrein ein goldenes Ornament.
Links ist der Fronteingang des Hauptschreins |
Seitenansicht des Hauptschreins |
Abgesperrter hinterer Bereich |
Decke, Schreininneres |
Blick vom Spendentisch (Holzgitter) zum eingeschreinten Ornament |
Orchideen am Schreineingang |
Eingangsgemälde |
Auch Bäume sind shintōistische Heiligtümer |
Die Hitze macht's möglich |
Miniatur-Schrein auf einer Teichinsel |
Schildkröten, wohin man auch sieht |
Sie kommen sehr nah an Menschen heran |
Vielleicht werden sie gefüttert? |
Gedenkstätte nahe eines buddhistischen Tempels |
Umgeben von Bambus |
Wer diese Leute wohl sind? |
Buddhistischer Tempel direkt beim Schrein... |
Mit einer massiven Stahlglocke im Eingangstor |
Priester-Wohnhaus |
"Achtung, brennbar" |
Eine ganze Reihe von Mini-Schreinen, allerdings ohne Papierstreifen |
Im Hintergrund wurden Wunschtäfelchen aufgehängt |
Es sieht fast schon geplant aus |
Leicht abseits befindet sich ein Korridor aus roten Toren |
Sie führen zu einem weiteren kleinen Schrein |
Ein einsamer Ort |
Bleibt ein geworfener Stein auf dem steineren Torbogen liegen, so geht ein Wunsch in Erfüllung |
Zurück durch den Korridor |
Wer sich soweit abseits herumtreibt, darf sich auch nicht über Spinnen wundern. Übrigens: Normalgröße in Okayama |
Ihr habt euch doch sicher gewundert, wo Momotarō bleibt. Tja, hier ist er mit seinen Tiergefährten |
Der aktuelle Status |
Jedenfalls lassen die Wegweiser erahnen, dass es im Kibiji-Bezirk mehr zu sehen gibt, als der Fahrrad-Wegweiser im letzten Beitrag vielleicht erahnen ließ. Es gibt viele Weggabelungen, die neue Sehenswürdigkeiten offenbaren. Was ist wohl als nächstes dran?
Hallo Fabio,
AntwortenLöschenWunderbare Aufnahmen. Da könnte man glatt neidisch werden. Palmen im Schrein...faszinierend.
Wolltest Du Dich nicht für den F- Kurs Aikido anmelden? (:-))
Der A-kurs ist - wie immer - schon am ersten Tag ausgebucht gewesen. Bei den Fortgeschrittenen haben sich schon 20 gemeldet.
Viele Grüße aus dem verregneten, kalten Deutschland von der Aikidogruppe ins entfernte Japan!
Jürgen
Nachher nehme ich noch jemand wichtigem den Platz weg. ;-)
LöschenZuerst ein Gebet an die Götter, dann Wunschtäfelchen und dann verspricht einem der richtig platzierte Stein auf dem Torbogen auch noch eine Wunscherfüllung?
AntwortenLöschenAlso im sich-was-wünschen sind die Japaner ja echt spitze.
Ich frage mich, ob es schlechtes Karma gibt, wenn man beim Steinwurf ein Dutzend anderer Steine herunterstößt.
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