Mittwoch, 26. März 2014

Tottori #1: Berg Kyūshō

Ich habe lange überlegt, was ich in den Frühlingsferien machen soll, oder genauer gesagt, wohin ich reisen sollte. Es gibt sicherlich so einige Orte, die mich noch brennend interessieren; beispielsweise möchte ich mir die Inseln Kyūshū und Shikoku näher ansehen. Allerdings ist der Winter noch nicht wirklich vorüber und der Frühling hat ebenfalls noch nicht wirklich angefangen, also wohin mit mir? In Okayama zu bleiben ist auch nicht wirklich eine Option, also habe ich mich spontan dazu entschieden, der Präfektur Tottori nördlich von Okayama einen Besuch abzustatten.

Jinpukaku-Residenz vor Mt. Kyūshō
Während mir auf dem Weg zum Bahnhof Okayama schon am frühen Vormittag die Sonne erbarmungslos aufs Haupt schien, erwarteten mich in Tottori in fünfminütigen Wechseln Sonne und Schneestürme. Ich weiß ja, dass am Japanischen Meer das Wetter ein bisschen rauer ist, aber im März hätte ich das nicht mehr erwartet. Naja, wenn wir schonmal hier sind... Im Grunde bin ich nach der Ankunft mitsamt Gepäck erstmal auf Erkundung gegangen und wie geht das besser, als sich eine Touristenkarte zu schnappen und dann zum höchsten Punkt der Stadt zu gehen?

Heimatlied
Mein Weg führte mich an zahlreichen Museen vorbei, aber da ich in letzter Zeit ein stärkeres Interesse für Schlösser entwickelte, habe ich sie nicht weiter beachtet und bin einfach weiter zu den Schlossruinen für dem Berg Kyūshō gegangen. Ganz interessant ist die ebenfalls dort befindliche Jinpukaku-Residenz, in die ich zwar hineingehen wollte, für die ich aber meine Schuhe hätte ausziehen müssen. So hätte ich zwar einigen kleinen Schneestürmen entgehen können, aber da war die Faulheit doch ein wenig stärker. Oder auch nicht? Immerhin bin ich doch an den Schlossruinen herum und den Berg hinauf gestratzt.

Spätwinterliche Jinpukaku-Residenz
Schlossruinen
Ein Bergschloss kann also auch vor einem Berg liegen! Das ist dann auch meiner Erfahrung nach die üblichere Bauweise.

Bergpfad
Der Aufstieg wird mit einem Rundumblick über Tottori belohnt. Ich hatte Glück, dass ich gerade zu einem etwas sonnigeren Zeitpunkt fotografieren konnte, aber das schlechte Wetter ließ dann doch nicht mehr lange auf sich warten. Solange, wie das Wetter sich hielt, ruhte ich mich bei dem Ausblick noch aus und machte mich dann wieder zum Abstieg auf.

Eine Berühmtheit Tottoris
Ein paar Fotos von oben
Beim Abstieg bekam ich einen von Stürmen zerrütteten Bambushain zu sehen, was ich schon etwas überraschend fand und, die falsche  Abzweigung nehmend, fand ich mich dann am Nagata-Schrein wieder, welcher schon eine kleine Abendbeleuchtung und immer noch blühende Pflaumenbäume zeigte. Mir gefällt auf jeden Fall der Anblick der Laternen.

Raues Wetter
Pflaumenblüten
Nagata-Schrein
Jetzt hieß es einfach nur noch einen bekannten Ort suchen, um zum Hotel finden zu können. Die Jinpukaku-Residenz war zum Glück nicht allzu weit entfernt, auf dem Weg konnte ich noch eine interessante Samurai-Statue sehen und dann war ich schon im trockenen und warmen Hotel.

Samurai-Statue
Es wird dunkel...
Da es in Tottori nicht wirklich Jugenherbergen gibt (so viele touristische Sehenswürdigkeiten gibt es hier nun mal nicht) und die Hotels so ziemlich ausgebucht waren, nächtigte ich ausnahmsweise mal in einem Ryokan. Der Grund, warum ich dort noch ein Zimmer bekommen habe, war einerseits, dass ich außerhalb der normalen Urlaubssaison gereist bin und andererseits das Ryokan nicht Internet auf den Zimmern anbietet. Das volle traditionelle Paket also. Aber ich hab ja genug Informationsmaterial vom Bahnhof mitgenommen und die Betreiberin war auch sehr hilfreich, also nicht so schlimm.

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