Montag, 10. März 2014

Takayama #2: Shinhotaka-Onsen

Oh, was habe ich mich auf diesen Tag gefreut! Das erste Mal in einer vulkanischen Quelle baden und dann noch inmitten der Berge bei Schnee und es schneit und man badet draußen mit Blick auf die Berge... Auch wenn jetzt schon quasi alles gesagt wurde, so einen Onsen-Besuch muss man sich trotzdem erarbeiten und was ist da besser, als einen Berg zu erklimmen?

Willkommen auf 2156 m Höhe... Ist das dort Blut im Schnee??
Kann nicht sein, aber 2156 m sind doch ganz schön anstrengend... Wenigstens hat man hier oben eine ganz nette Aussicht. Man sieht die Berge, wie sie aussehen, wenn man in einer Wolke steht!

Nein, das sind keine Trageseile im Hintergrund
Und das ist auch keine Seilbahnstation
Wenn man schonmal hier oben ist, kann man seine Anstrengungen auch mit einem Foto würdigen...
Oder sich mit einem Schnee-Daruma abbilden lassen
Nagut, ich gebe es zu, ich bin den Berg nicht hochgekraxelt sondern hochgefahren. Jeder andere im Übrigen auch, die sitzen also mit mir im Boot. Oder in der Seilbahn, wenn man so will. Aber mal ehrlich: Dies war mit -8°C der mit Abstand kälteste Ort, den ich auf der Winterreise besucht habe. An der Stelle wurden mir meine leichten Reiseklamotten dann doch etwas zu kalt!

Kalt,kalt, kalt
Hier war auch der Schnee mit Abstand am höchsten, sodass die Betreiber der Seilbahnstation für die Touristen ein kleines Schneelabyrinth in den meterhohen Schnee gedrückt haben.


Hier könnte man sicherlich verloren gehen
Nach dem kleinen Abenteuer war ich froh, endlich mit der Seilbahn wieder in wärmere Höhenlagen anzukommen. Auf der mittleren Ebene, also bei der zweiten der drei Seilbahnstationen gab es schon wieder Gasthäuser, Souvenirshops und kleine Museen, anders als auf der Bergspitze, wo die Toilettennutzung aufgrund der eisigen Kälte untersagt war.

Seilbahn nach unten
Ein schönes Kaminfeuer
Heißes Fußbad, mit Aussichtauf kalte Schuhe
Ein defekter Springbrunnen...?
Gasthaus, wirbt mit heißem Wasser
Schnee-Sarubobo, Maskottchen der Gifu-Region
Zurück im Tal klaren die Wolken nur etwas auf
Und dann ging es endlich ins Freiluft-Onsen, auch bekannt als Rotenburo! Es wird hier weder selbstgeschossene Fotos von der Anlage noch von den Besuchern geben, da ich es irgendwie als unangemessen empfunden habe, mit einer Kamera durch ein Bad voller nackter Leute zu waten. Naja, so voll war es eigentlich nicht, aber der Einwand bleibt bestehen. Ironischerweise (oder typischerweise?) sahen das einige Japaner aber anders. Da das Bad nicht geschlechtergetrennt war (die Option aber bestand), konnte man oder sollte man eher in einem Handtuch gehüllt ins Wasser steigen, somit sehr angenehm für Leute, die sich damit etwas schwer tun. Wer kein Handtuch mithatte, konnte sich eines im betreibenden Ryokan ausleihen. Da ein Onsen ein Entspannungsbad ist, muss man sich vorher gründlich mit Seife abwaschen, was nackt auf einem kleinen Hocker mit einem Plastikeimer am Rande des Onsen geschieht. Und man hält es länger im heißen Wasser aus, wenn man vorher viel getrunken hat, ansonsten kann einem schwindlig werden, was man aber erst merkt, wenn man das Becken verlassen möchte. Kurioserweise muss man sich nicht mal mehr groß abtrocknen, weil das ganze Wasser eh verdampft. Das macht das Handtuch dann endgültig zu einem Kleidungsstück. Soviel zum Blabla über Sachen, die man vielleicht nicht über die heißen Quellen in Japan weiß. Jetzt habe ich euch aber genug neugierig gemacht, im Folgenden Bilder von der Website des Suimeikan-Karukaya-Sansō-Onsen, den wir besucht hatten.

Die oberen beiden Bilder zeigen das große Outdoor-Onsen, das untere Bild zeigt den abgetrennten Frauen-Onsen. Quelle: http://www.karukaya.co.jp/english/onsen01.htm
Dieses Onsen kann ich jedem wärmstens empfehlen, der gerade in der Gifu-Gegend herumreist. Besonders spektakulär im Winter, aber allem Anschein nach auch zu jeder anderen Jahreszeit sehr schön. Es hat auch einige Höhlenbereiche, die aber für meinen Geschmack viel zu heiß sind! In der Gegend soll es außerdem auch besonders schwefelhaltige Onsen geben, deren Gewässer gelb sind.

Ich war auf jeden Fall ein weiterer glücklicher Besucher und die Zeit ist im Bad wirklich im Nu vergangen.

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