Sonntag, 6. April 2014

Tottori #5: Die Yōkai von Sakaiminato

Nach einer kleinen Pechsträhne ist endlich Besserung in Sicht! Lustigerweise kommt diese mit Checkout aus dem Ryokan in Tottori und der Anreise nach Sakaiminato im äußersten Nordwesten der Präfektur!

Weltkinderuhr (Tottori)
Riesiger Shanshan-Schrim am Bahnhof Tottori
Was ist nun anders? Der Wetterbericht mit Bestätigung von draußen verspricht für meine letzten zwei Reisetage schönes Sonnenwetter und das aktuelle Reiseziel ist etwas, was im Reiseführer schon sehr vielversprechend klang und, ich nehme es nun vorweg, es hat geöffnet!

Mizuki Shigeru und seine Kreationen
Sakaiminato ist die Geburtsstadt eines in Japan überaus beliebten Mangaka, der hauptsächlich für den in Japan populären Manga "Gegege no Kitarō" verantwortlich ist. Man kennt dieses Werk in Deutschland eher nicht, es ist auch schon etwas in die Jahre gekommen, aber es ist ein Manga, den noch heute alle Kinder in Japan kennen. Was mich daran sehr interessiert, ist der Kern der Geschichte: Yōkai, unsichtbare Geisterwesen, welche Menschen nicht direkt schaden, aber allerdings soviel Schabernack treiben, um sie in den Wahnsinn zu treiben oder dafür zu sorgen, dass sie sich slebst wehtun. Bleiben wir aber eher bei der Definition "unsichtbare Geisterwesen".

Der Tod begrüßt einen am Bahnhof
Bahnhof Sakaiminato
Ähnlich wie Yura, die Heimatstadt vom Detektiv-Conan-Autor, ist auch Sakaiminato sehr stolz darauf, einen so erfolgreichen Mangaka hervorgebracht zu haben. So stolz, dass ebenfalls ein Museum zu Mizuki Shigerus Lebenswerk errichtet wurde und auf dem Weg dorthin (falls ich mich recht an die Angabe erinnere) über 120 Bronzestatuen zu Ehren seiner Kreationen, in aller Regel Yōkai, aufgestellt wurden. Keine Sorge, ich habe sie nicht alle hochgeladen!

Yōkai-Parade (Teil 1)
Es ist aber nicht so, dass sich Mizuki Shigeru die Yōkai selbst ausgedacht hat. Yōkai sind nämlich Bestandteil vieler Japanischer Märchen oder "angsteinflößender" Geschichten nach dem Motto "wenn du nicht artig bist, dann kommt..."

Einer der Hauptyōkai des Manga
Yōkai-Parade (Teil 2)
Zwei weitere Maskottchen
Yōkai-Parade (Teil 3)



Auch wenn ich sonst eher ein Museumsmuffel bin: Dieses Museum bekommt eine ausdrückliche Empfehlung! Es ist preiswert und als ausländischer Tourist bekommt man kostenlos einen englischsprachigen Audioguide! Fotografieren ist zwar in weiten Teilen verboten, aber Ausstellungen zu fotografieren wäre ja auch schwachsinnig.

Protagonisten vor dem Mizuki-Shigeru-Museum
Die Museumsausstellung handelt hauptsächlich von Mizuki Shigerus Leben, seinem Manga-Hauptwerk und seiner Yōkai-Forschung. Was letzteres betrifft, so fand ich es sehr interessant, dass er in aller Welt nach Yōkai geforscht hat und dass sich weltweit Märchenkreaturen in diese Kategorie einordnen lassen: beispielsweise sogar Europas Sensenmann. Das Museum hat nicht nur eine skurrile Ausstellung, sondern auch interessante Bücher zum Durchstöbern und ich war einfach so angetan von all den skurrilen Illustrationen, dass ich mir im Museumsshop u.A. ein Lexikon über die Yōkai der Welt gekauft habe. Super Investition!

Im Museum
Die Stadt hat zudem noch allerlei an "Gegege no Kitarō" angelehnte Souvenirshops, in denen das Stöbern auch dann viel Spaß macht, wenn man zum ersten Mal in Kontakt mit ihm kam. Mich haben natürlich weiterhin die Yōkai brennend interessiert.

Yōkai-Parade (Teil 4)
Kennt ihr die Brunnen mit den sich drehenden Steinkugeln? Hier ist Kitarōs-Augen-Version!

Augenbrunnen
Rokurokubi, hat mir mal meine Tutorin von erzählt
Kitarō und sein Schöpfer
Interessant ist zudem, dass die Straßenlaternen ebenfalls ins Thema hineinpassen!

Brunnen und Laternen
Kitarō und sein Augapfel
Yōkai-Parade (Teil 5)
Wow, das hat Spaß gemacht. Es ist bereits Abend, aber ich bin noch nicht ganz fertig mit Sakaiminato. Es ist zwar nur eine sehr kleine Hafenstadt, aber dafür kommt man schneller herum und mit dem Sightseeing-Bus ging es daher noch schnell ins Observatorium des Yume-Minato-Turms - und das noch rechtzeitig, etwa eine halbe Stunde vor Schließung. So muss das sein!

Yume-Minato-Turm
Am Turm ist eine Art Messezentrum und im Turm selbst hat man einen Blick über die Küsten Tottoris und auf den Berg Daisen, welcher nicht nur ähnlich aussieht wie der Fuji sondern auch genauso schüchtern ist. Heute war es etwas zu bewölkt, um ihn zu sehen (letztes Bild).

Ausblick vom Observatorium des Turms
In der Gegend des Turms gibt es einen großen Fischmarkt, welcher zwar schon geschlossen hatte, der aber zu meiner Überraschung noch zwei schöne Fotospots bereithielt!

Fotospot am Fischmarkt
Richtig - zu meiner Überraschung. Mein eigentlicher Plan lautete nämlich, eines von Sakai-Minatos Fischrestaurants aufzusuchen, welche sehr bekannt für das Gericht "Kaisendon" sind - eine Sashimi-Variante der ansonsten überall in Japan erhältlichen Donburi. So lecker, dass auch ich ausnahmsweise mein Essen fotografieren und hochladen muss!

Kaisendon
Solltet ihr euch jemals in oder in der Nähe von Nordwest-Tottori aufhalten, dann solltet ihr auf keinen Fall einen Ausflug nach Sakaiminato vergessen! Für mich war das der absolut beste Teil meiner Tottori-Reise! Na dann, ab ins Hotel in Yonago und für den letzten Tag ausruhen.

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