Seit Ende der Hanami-Zeit nahm der Alltag mit dem Beginn des Sommersemesters langsam wieder seine alte Fahrt auf. Oder sagen wir eher, dass er es versuchte, denn nur wenige Wochen nach Semesterbeginn sollte die Golden Week jegliche Ambitionen eines geregelten Studienalltags wieder über den Haufen werfen. Den Mangel an Arbeitsmotivation, den diese Ferienwoche mit sich bringt, ist übrigens als "Mai-Krankheit" bekannt. Jedoch Gelegenheit genug, diesmal mit meinem Besuch aus Tōkyō die Seto-Naikai und Okayama zu erkunden.
|
Komisch geformte Pflanze |
|
Nochmal von Nahem |
Ōkunoshima also. Die Insel gehört bereits zur Präfektur Hiroshima, daher dauert es von Okayama ein Weile, dort hinzufahren. Mir war der Name kein Begriff, aber offenbar ist die Insel sehr bekannt als "Haseninsel". Tatsächlich ist das Füttern riesiger Hasengruppen eine sehr beliebte Attraktion, vorausgesetzt natürlich, dass die Hasen nicht von den vielen Touristen überfüttert werden. Dann stellen sie sich nämlich als etwas langweiliger heraus, als man sich eigentlich erhofft. Macht aber nichts, streicheln lassen sie sich immer.
|
Kleine Tour rund um die Insel |
Die Hasen stehen unter Schutz, sodass man kulinarisch vielleicht enttäuscht wird. Davon mal ganz abgesehen ist der eigentliche Hintergrund der Insel eher nicht zum Lachen, da hier geheim zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs Giftgas produziert wurde. Das ist dann tatsächlich ein Detail, welches man erst später über die Insel lernt, allerspätestens, wenn man das hiesige Giftgasmuseum besucht. Angeblich wurden Kaninchen dann natürlich auch zu Testzwecken auf der Insel gehalten, allerdings haben die heutigen Tiergenerationen keinerlei Verbindung zu den Testtieren. Also kein Grund zur Sorge, wenn man sich die Insel persönlich ansehen möchte.
|
Giftgasmuseum |
Das Museum ist ziemlich klein, es bietet ein paar wenige geborgene Ausstellungsgegenstände wie z.B. alte Arbeiterkleidung, die von ehemaligen Zwangsarbeitern zur Verfügung gestellt wurden oder auch graphische Darstellungen der Auswirkungen und der heutigen Waffenverwendung in Ländern des Nahen Ostens. Insgesamt erinnert es auch ein wenig an das Atombomben-Museum in Hiroshima, nur wesentlich kleiner.
|
Am Hauptplatz |
Der Hauptplatz bietet neben Hotel und Golfplatz zahlreiche Büsche, unter denen sich die Kaninchen zur Mittagshitze tummeln.
|
Rund ums Touristenzentrum |
|
Hasenohren |
|
Weitere Ruinen |
|
Ōkunoshima von der Fähre |
Soviel zu Ōkunoshima, die Insel ist wirklich klein und schnell erkundet, wie man es von den Inseln der Seto-Naikai gewohnt ist.
Oh je wie putzig. Werde bei den Fotos ja ganz neidisch.^^
AntwortenLöschenSind das eigentlich Ruinen aus dem Weltkrieg? Sonderlich gepflegt sehen die ja nicht aus.
Naja, ja.^^
Löschen