Sonntag, 22. Juni 2014

Kunstinsel Naoshima

Naoshima ist eine Insel in der Seto-Naikai, die ich ursprünglich schon letztes Jahr während der Setouchi-Triennale besichtigen wollte, aber nicht konnte. Die Zeit ist wirklich unerwartet schnell verstrichen und die Insel bei mir währenddessen schon etwas in Vergessenheit geraten, aber wenn man sich in der Golden Week schon die Inlandsee anschaut, dann bietet sich Naoshima eigentlich noch einmal ganz gut an.

Fischstatue am Hafen von Uno
Wenn man von Norden zu den Inseln der Seto-Naikai fahren möchte (und das bietet sich bei Naoshima sehr gut an), dann hat man mit Uno im Süden Okayamas einen sehr guten Ausgangspunkt. Ganz interessant anzusehen waren die Statuen aus angeschwemmten Müll, welche vielleicht auch schon ein wenig Stimmung auf Naoshima machen.

Regenbogenfisch
Propeller
Das reicht aber für Uno, das Hauptevent ist schließlich Naoshima. Ich würde behaupten, dass die beste Zeit zur Besichtigung tatsächlich während der Setouchi-Triennale sein dürfte, aber damals hatte ich leider etwas zu spät davon Wind bekommen. Zu der Zeit stehen auf der Insel zusätzlich zur recht hohen Anzahl an Standard-Ausstellungsstücken noch eine ganze Menge exklusiver Kunstwerke, die allesamt wieder am Ende der Triennale abgebaut werden. Für einen Tagestrip lohnt sich die Insel aber ansonsten trotzdem noch allemal.

Bootsverkehr
Markenzeichen Naoshimas sind zwei riesige Kürbisse, die an entgegengesetzten Ufern der Insel auffindbar sind. Es gibt auch allerlei Souveniers mit diesem Motiv.

Roter Kürbis am Nordwesthafen
Zusätzlich zu den Standardkunstwerken gibt es übrigens so einige Mussen, die aber teilweise derart überlaufen sind, dass man ohne Reservierung keine Chance hat, hineinzukommen.

Abgelegene Bucht
Allerdings gibt auch außerhalb so einige Kunstwerke, die zweifellos in einem größeren Zusammenhang stehen, deren Bedeutung sich mir nicht wirklich erschließen wollen:

Kunst
Alternative Nutzung des Geländes
Sich mit dem Wind bewegende Platten... Kunst
Schon mehr nach meinem Geschmack
Im Südostzipfel der Insel gibt es nicht nur Souvenirshops und schicke Restaurants, sondern auch den zweiten Kürbis der Insel. Dafür sind doch alle hier! Ich weiß zwar nicht, was das eigentlich mit den Kürbissen soll, aber die Sache an sich ist schon irgendwie so absurd, dass es mir gefällt.

Südost-Kürbis
Klassischere Monumente
An einer Stelle der Insel gibt es Zugang zu einer etwas abgelegenen Baracke, welche an sich nicht besonders ist. Es hat aber schon Spaß gemacht, einfach dorthin zu gehen.

Graffiti
Schöne Gewässer, nicht wahr?
Nicht in Ufernähe!
Quallenaquarium?
Schnappschüsse
Irgendwann gelangt man dann an den Punkt der Insel, an dem sich das Art House Project befindet. Es handelt sich dabei einfach um einige Gebäude, die in permanente Kunstwerke verwandelt wurden. Bezahlungspflichtig und Fotografie zumeist nicht gestattet. Am schönsten fand ich den Schrein mit der Glastreppe, die man auch noch unterirdisch besichtigen kann. Die Wartezeit für das Anstellen lohnt sich aber dann doch nicht wirklich. Ich mag es einfach, wenn bekannte Sachen irgendeinen besonderen Kniff bekommen.

Glastreppenschrein
Ein sehr eingenwilliges Kunsthaus... Mit Freiheitsstatue natürlich
Worüber ich mich noch sehr gefreut hatte, war, dass ich endlich mal die Fischfahnen des Kindertages zu Gesicht bekam, und gleich richtig große! In Okayama sind diese, abgesehen von den Schreinen der Kibiji-Route, sehr rar gesäht.

Kindertagsfahnen
Schulgebäude
Zu guter Letzt gab es dann noch ein sehr kleines und leicht übersehbares Museum direkt am Hafen:
 
Schwer zu erraten
Es ist tatsächlich ein James-Bond-Museum! Hintergrund ist, dass es einen Roman namens "The Man with the Red Tattoo" gibt, welcher zumindest einen Teil der Handlung auf Naoshima hat. Das ist durchaus ein Museum wert.

James-Bond-Museum
Das absolute Hightlight dieses Museum ist der rund 15-minütige Werbefilm der Präfektur Kagawa, der den Produzenten der James-Bond-Filme Naoshima als Drehort schmackhaft machen sollte. Er beinhaltet den Charakter James Bond, eine eigene Handlung mitsamt dramaturgischem Aufbau und Wendungen und gleichzeitig lernt man die wunderschönen Seiten dieser Insel kennen. Das Highlight für mich war allerdings die wirklich peinliche schauspielerische Leistung der Darsteller, vor allem die krampfhaften bemühungen der japanischen Darsteller. Nagut, der Präfektursgouverneur ist kein ausgebildeter Schauspieler und daher verdienen die Idee und die Mühe natürlich ein Lob. Es ändert aber nicht daran, dass der Film dadurch unfrewillig komisch wird.

Sonnenuntergang
Es ist immer wieder schön, solch einen Quatsch außerhalb der Großstädte zu erleben!

2 Kommentare:

  1. Nun weiß ich woher die Kunst-Frau aus One Piece ihre Ideen her nimmt.
    Wie Japaner aus allem eine Attraktion machen ihr Ort ne Verbindung zu irgendnem Schauspieler, Mangaka, Film oder ähnlichem hat.^^

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    1. Solange es hier kein Denkmal gibt, kann man die Verbindung zu One Piece nicht eindeutig erkennen. Oder vielleicht habe ich es nur übersehen.^^ Das gibts bestimmt in einem der Museen. ;)

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