Donnerstag, 27. Februar 2014

Halbzeit

Jetzt, da sich der Februar dem Ende zuneigt und ich langsam die zweite Hälfte meines Japanaufenthaltes ansteuere, wird es auch mal Zeit, mit dem nahenden Winterende auch selbst aus meinem kleinen Winterschlaf zu erwachen und ein Update zu posten.

Daruma (rechts)

Ich fühle mich so, als wäre der letzte Monat einfach so an mir vorübergezogen. Dabei war er eigentlich ganz ereignisreich: Die Prüfungen sind alle beendet und relativ mühelos bestanden, wobei die eigentliche Schwierigkeit dieses Semesters eher in den insgesamt sieben Seiten Report - komplett auf Japanisch, u.A. für meine Linguistikvorlesung - bestand. Die Sprachkurse hingegen sind teilweise so problemlos abgelaufen, dass ich mich nun dazu genötigt fühle, auf eigene Faust weiterzulernen, um den nächsten Sprachkurs überspringen zu können. Damit soll mir auch der Daruma helfen, den ich nach japanischer Sitte zu diesem Zweck ausgemalt habe. Mit den Daruma ist es so, dass man das rechte Auge, bzw. nach Betrachter das linke für einen Wunsch ausmalt und bei Erfüllung das andere Auge nachträglich ausmalt. Zu Neujahr werden dann die Daruma zusammen mit anderen Glücksbringern verbrannt und somit die Wirtschaft angekurbelt. Experten wird auffallen, dass es spezielle weiße Daruma fürs "Bestehen" gibt, aber der rote war ja auch ein Geschenk und ist mehr oder weniger universal.

Die Arbeit mit dem neuen Kursbuch geht recht zügig vonstatten und jetzt, wo die Ferien angefangen haben, habe ich wieder Lust bekommen, meine Sprachkenntnisse mithilfe von Japanischen Videospielen, Manga, aber auch Sachbüchern zu erweitern. Gespräche mit Japanern? Eher Fehlanzeige, zumindest in den Ferien ist diesbezüglich jetzt tote Hose, da die Leute, mit denen ich mich mehr oder weniger angefreundet habe natürlich außer Landes sind. Es zieht sie nicht nur in ihre Heimatpräfekturen, sondern auch nach Korea, China oder sogar Europa. Schon fast wie früher, wenn man mal die Ferien zu Hause verbracht hat. Ehrlich gesagt würde ich jetzt auch reisen, aber mein innerer Schweinehund rät mir, meine Wunschziele für nach dem Winter aufzusparen, weil die kahlen Bäume eigentlich doch ziemlich hässlich sind. Daher plane ich, vorerst Nahtourismus zu betreiben und mir die Präfektur Okayama noch etwas genauer anzuschauen, bevor es dann wieder zu ferneren Zielen geht. Da bleibt dann auch Motivation und Zeit fürs Lernen, denn der neue Spracheinstufungstest ist im April und wenn ich eines auf der langen Winterreise gelernt habe, dann, dass ich auf Reisen nicht zum Lernen komme. Zumindest zum Lernen im "klassischen" Sinne.

Offiziell fingen meine Ferien bereits Mitte Februar an, allerdings stand etwa eine Woche später noch ein kleiner Nebenjob an, kultureller Austausch in einer Grundschule. So etwas gab es schon im Rahmen mehrerer meiner Kurse und wurde relativ halbherzig veranstaltet, nun aber wurde das ganze von einem überaus engagierten jungen Unternehmer veranstaltet, was die Qualität diesmal um ein Vielfaches ansteigen ließ. Das, und die Bezahlung.

Apropos Job: Neuerdings arbeite ich in einer kleinen Sprachschule und unterrichte dort ein- bis zweimal die Woche Deutsch und Englisch. Eigentlich habe ich keinen Job gesucht, aber die Bezahlung hat mich dann doch gelockt und meine Kollegen sind auch ganz nett.

Im Februar sind übrigens einige wenige Sachen passiert, die einerseits überraschend kamen und auf die ich mich andererseits seit meiner Japanreiseplanung sehr gefreut habe. Ich werde noch nicht alles verraten, aber es hat alles mit dem Winter zu tun. Und eine von den überraschenden Sachen war, dass ich tatsächlich von einem japanischen Freund zum Snowboarden in Hiroshima eingeladen wurde!

Hiroshima hat tatsächlich Ski-Pisten
War mein erstes Mal Wintersport, ja, ich habe mich sehr gemault und ja, ich habe dadurch auch sehr schnell gelernt. Für zwei oder drei Runden habe mich mich sogar auf dem Board halten können und bin relativ locker heruntergefahren. Hat jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, würde ich irgendwann gerne wiederholen!

Die übrigen Events werde ich demnächst mit eigenen Blogposts würdigen. Die übrigen ausstehenden Fotos des vergangenen Herbstes und der Winterreise habe ich vor kurzem komplett durchgearbeitet, sodass nun wieder tägliche Updates folgen können und werden. Es ist unglaublich, wie viel man an einem Tag schafft, wenn man zum Arbeiten in die Universität geht und nicht im Wohnheim bleibt! In diesem Sinne: Schaltet ein für mehr Touristenaction!

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